Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts, am
26. April 1986 explodierte Reaktor 4 des Atomkraftwerks in Tschernobyl.
Große Teile Europas wurden daraufhin radioaktiv verstrahlt. Heute, 34
Jahre später, ist Tschernobyl wieder in den Medien. Denn seit fast drei
Wochen brennen in der stark kontaminierten Sperrzone die Wälder und
drohen so erneut Radioaktivität freizusetzen.
Nach dem Super-GAU 1986 spielten viele Regierungen das Ausmaß der Katastrophe herunter. Die Informationslage war dürftig.
Das Umweltinstitut gründete sich in dieser Situation, um die
Öffentlichkeit seriös und unabhängig über die Strahlenbelastung zu
informieren. Seitdem überwachen wir mit einer eigenen
Messstation die Radioaktivität der Außenluft. Zudem können BürgerInnen
bei uns Pilze und Waldprodukte untersuchen lassen – denn auch 34 Jahre
nach der Reaktorkatastrophe sind diese teilweise so belastet, dass sie
nicht verzehrt werden sollten.
Als
Teil der Anti-Atom-Bewegung wollen wir das Wissen dieser Bewegung
bewahren und an jüngere Generationen weitertragen. Dazu unterstützen wir
das Archiv Atomerbe und organisieren im Rahmen des Projekts
„Atommüllreport“ jährlich eine Sommerakademie. Dort können junge
Menschen Fachkenntnisse erwerben, um in der Debatte um die Lagerung der
radioaktiven Hinterlassenschaften des Atomzeitalters mitzumischen.
Auch in Deutschland ist der Atomausstieg noch lange nicht Geschichte.
Noch immer laufen hier sechs der größten Reaktoren. Und die
Atomfabriken in Gronau und Lingen verfügen über eine unbegrenzte
Betriebsgenehmigung. Weltweit beliefern sie AKW mit Brennstoff. Gegen
einen Transport von Brennelementen an die maroden Altmeiler im
belgischen Doel legten wir deshalb diese Woche zusammen mit
Bündnispartnern Widerspruch ein. Unser Ziel: die Stilllegung der Atomanlagen und damit ein echter Atomausstieg!
Erst
die Beiträge unserer SpenderInnen und Fördermitglieder ermöglichen
unsere kontinuierliche Arbeit für die Abschaltung aller Atomanlagen und
den entschlossenen Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie. Wenn Sie jetzt Fördermitglied werden, erhalten Sie als Dankeschön die Kurzserie „Chernobyl“ auf DVD.
Basierend auf historischen Daten zeigt die Serie in fünf Folgen den
Hergang und die katastrophalen Konsequenzen des Atomunfalls in
Tschernobyl. Starke Nerven vorausgesetzt wird greifbar, was ein
nuklearer Super-GAU auch heute noch bedeuten kann.